Der Blick geht durch kleine Öffnungen in das Innere weißer Kästen an der Wand. Dort sehen wir unsere eigenen Augen in unerwarteter Umgebung, z.B. verschleiert oder aus einem Gebäude blickend. Es entsteht mit Hilfe eines Konkavspiegels eine nicht seitenverkehrte Spiegelung des eigenen Auges und des Bildes auf der Innenseite der Wand, in der sich das Guckloch befindet. D.h. ich sehe mein Auge nicht so, wie ich es täglich im Spiegel wahrnehme, sondern so, wie andere es sehen.
Der Konkavspiegel bestimmt auch die Außenform der Kästen.
Wir glauben zu sehen, dass unsere Augen einen Moment lang die Augen eines anderen sind. Oder wir sehen uns, in anderen Kästen, als Beobachter einer bestimmten Situation.
Sehen und Gesehenwerden, beides findet im Betrachter statt.
Mara L.-H., 2016