Bei der Serie „as a child“ handelt es sich um Portraits von Freunden und Verwandten als Kinder. Ich betrachtete zunächst jeweils ein Kinderfoto und versuchte gleichsam die älter gewordene Person darin wiederzuerkennen. In den dann entstandenen Kinderportraits wollte ich die Lebenszeit zwischen dem Kind und dem erwachsenen Menschen spürbar werden lassen.
Das Kinderbild ist also nicht nur Rückblick, sondern deutet das, was dann jeweils kam, bereits an. Wir sehen das sozusagen im „Nachhinein“. Für den Betrachter sind dazu die Namen der dargestellten Personen sowie das Geburtsjahr und das Geburtsland am Leinwandrand notiert.
Mara L.-H. (2004)
Der Titel „I am looking“ bezieht sich sowohl auf das Aussehen einer Person (z.B. „I am looking ugly“) als auch auf das Hinschauen auf etwas (z.B. „I am looking at you“).
Die Arbeit zeigt einzelne Porträtbilder, immer derselben Person, kombiniert mit Wörtern, die im 19. Jahrhundert von Psychologen verwendet wurden, um unterschiedliche Gemütszustände bzw. das Spektrum emotionaler Regungen, die sich im menschlichen Gesicht zeigen, zu beschreiben. Man unterschied mit Hilfe von wenigen Begriffen Gesichtsausdrücke von Trauer, Glück, Schönheit usf., um mit dieser überschaubaren Ordnung Interpretationsmöglichkeiten anzubieten.
In meiner Arbeit benutzte ich diese Wörter nicht, um zu unterstreichen, welchen Ausdruck die einzelnen Porträtbilder für mich haben, sondern ich ordnete die Wörter per Zufall, d.h. mit Hilfe eines Würfels den Bildern zu.
Dadurch ergaben sich unerwartete Kombinationen und unterschiedlich häufige Wiederholungen einzelner Wörter.
Wort und Bild beeinflussen einander immer, wobei die Wirkung der Sprache auf Bilder vielleicht noch größer ist als umgekehrt.
Der/ Die BetrachterIn kann das Zusammenspiel von Wort und Bild in meiner Arbeit unterschiedlich erleben und vielleicht von der einen oder der anderen Kombination überrascht oder befremdet sein.
Mara Loytved-Hardegg (1988/2004)